Loewenmut

Das Fanzine für alle Löwenfans und den Rest der Welt

Aus Heft 8: Von den Anden an die Copacabana – Löwen unterwegs

Mitten in der Saison für zwei Monate einfach das Land zu verlassen, fällt einem natürlich nicht leicht. In Zeiten des Internet jedoch bleibt man ja ständig informiert, und wenn man dann auch noch nach Südamerika fährt, ist man sowieso die ganze Zeit mit König Fußball in Kontakt.

Unsere Reise führte uns als erstes nach Bolivien. Die Bolivianer lieben Fußball und vor allem ihre Nationalmannschaft, deren größter Erfolg die Teilnahme an der Endrunde der WM '94 war. Der Star der damaligen Mannschaft war die Nummer Zehn, Marco Antonio Etcheverry. Ganz Bolivien war sich sicher, dass er das Team zu einer erfolgreichen WM führen würde. Leider war er so übermotiviert, dass er im ersten Vorrundenspiel gegen Deutschland in den ersten 15 Minuten Lothar (fuckin red scum!) Matthäus umtrat und glatt rot sah. Bolivien schied mit null Punkten nach der Vorrunde aus. Dies hielt die bolivianischen Fans aber nicht davon ab, T-Shirts mit der Aufschrift zu drucken: »BOLIVISTA HASTA LA MUERTE!«

Heute ist der bolivianische Fußball hauptsächlich von Korruption, Alkohol- und Drogenproblemen geprägt. Die großen Nachbarn allerdings kann man zur rechten Zeit immer noch hervorragend ärgern, was allerdings eher am Sauerstoffmangel auf über 3.500 Metern Höhe liegt und weniger am fußballerischen Können.

Unser nächster Halt war Argentinien. Ein Land voller Fußballexperten, die nicht nur alles über ihre eigenen Mannschaften wissen, sondern auch bestens über die europäischen Ligen informiert sind. Selbst unser glorreicher TSV ist vielen ein Begriff. So kann man bei super Steaks und leckerem Rotwein Stunden damit verbringen über »el juego« zu philosophieren. Am Ende steht dann meistens die Erkenntnis, dass es nichts Schlimmeres gibt als satte, emotionslose und überbezahlte Kicker. Viele Steaks und etliche Gespräche später fuhren wir weiter nach Brasilien.

Hier wird Fußball zum Fest. Den brasilianischen Zauberfußball jedoch bekommt man weniger im Stadion zu sehen, dafür aber umso mehr an einem der zahlreichen Stadtstrände von Rio. Beim Stadtderby zwischen Flamengo und Fluminense im Maracana-Stadion um die »Copa do Rio de Janeiro« (ja, es gibteine eigene Bundesstaats-Meisterschaft) hätte unsere U 23 locker mithalten können. Die Stimmung allerdings war erstklassig. Jeder der eine Trommel, eine Fahne, einen Schal oder sonst irgendetwas in den Vereinsfarben besitzt, bringt es einfach mit, und die Fußball-Samba-Party kann beginnen. Das Spiel endete 1:1, was keine der beiden Mannschaften weiterbrachte. So wurden die ca. 30 Schwenker und sämtliche Utensilien eingepackt, und los gings in die umliegenden Kneipen, um dort bis in den Morgen weiter zu feiern.

Am Ende der Reise war uns wieder mal klar geworden: Ein Stadion gehört mitten in die Stadt, eine Mannschaft darf auch mal verlieren, solange sie Leidenschaft zeigt – und der TSV1860 München ist der geilste Verein der Welt!

         Simon Göhler, Stella Lehn

 


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